Trauerbegleitung bei Euthanasie oder Tod des Patienten

„Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“ 

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

Auch wenn diese Themen für viele Menschen nicht als alltäglich oder eventuell sogar unangenehm wahrgenommen werden, ist es gerade für Tierbesitzer wichtig, sich mit dem Tod und dem Abschied von ihrer geliebten Fellnase zu beschäftigen.

 

Dadurch, dass Hunde und Katzen selten ein Lebensalter jenseits der 20 Jahre erreichen, ist es unausweichlich, dass Sie sich eines Tages von Ihrem Familienmitglied verabschieden müssen. Idealerweise hat Ihr Tier ein für die Rasse hohes Alter und war in einem bis zuletzt möglichst guten Gesundheitszustand.  

 

Die meisten Menschen wünschen sich für ihre Liebsten, dass wenn die Lebenszeit verstrichen ist, sie abends friedlich einschlafen und morgens einfach nicht mehr aufwachen. 

 

Leider ist dieses Schicksal nicht allen Tieren vergönnt und Sie als Besitzer stehen z.B. durch Unfälle, Zwischenfälle bei einem Eingriff (OP, Behandlung etc.) oder chronisch verlaufende Erkrankungen, die sich akut verschlechtern, plötzlich vor der Entscheidung, Ihr Tier einschläfern lassen zu müssen und haben gar keine Möglichkeit, sich seelisch auf den Tod Ihres Lieblings vorzubereiten.

 

Durch die Euthanasie (Definition: ein aus der Sicht des Sterbenden und seiner Angehörigen „guter Tod“, „schöner Tod“ oder „gutes Sterben“ – Wikipedia) ist es in der Tiermedizin möglich, ein zu erwartendes Leiden und eine schlechte Lebensqualität des Patienten würdig, schmerzlos und respektvoll durch die Gabe einer Kombination verschiedener Narkosemittel abzuwenden oder zu beenden.

 

Um Ihnen eventuelle Ängste und Sorgen vor der Einschläferung Ihres Tieres so gut wie möglich zu nehmen, schildern wir im Folgenden den Ablauf dieses tierärztlichen Eingriffes: 

 

Es ist wichtig, dass Sie vor Beginn der Euthanasie verstehen, dass der Körper eventuell im Verlauf derselben mit Bewegungen oder Lautäußerungen reagiert. Eine ausführliche Erklärung durch die Tierärztinnen in unserer Praxis hilft Ihnen als Besitzer dabei, diese einordnen zu können und nicht als „Todeskampf“ zu interpretieren. 

 

Selbst wenn die Euthanasie lege artis (vorschriftsmäßig) durchgeführt wird, kann es zu Muskelzuckungen oder Kontraktionen des Zwerchfells kommen, die wie „nach Luft schnappen“ aussehen. 

 

Entscheidend ist, dass das Tier zu diesem Zeitpunkt bereits das Bewusstsein verloren hat und damit Empfindungslosigkeit gewährleistet ist. Damit sind diese Reaktionen irrelevant für das Tier, jedoch nicht schön anzusehen für den Besitzer. Durch die Wahl der richtigen Anästhetika, die vor der Euthanasie verabreicht werden, können diese Reaktionen auf ein Minimum reduziert werden.

 

Stehen Sie eines Tages der schweren Herausforderung gegenüber, ob und wie Ihr Tier erlöst werden soll, ist es vorausschauend, die wichtigsten Fragen im Vorwege durchdacht und z.B. im Familienrat in einer ruhigen Atmosphäre besprochen zu haben:

 

  • Wo soll Ihr Tier euthanasiert werden (Termin in der Praxis/zu Hause)?
  • Bei welchen Abschnitten der Euthanasie möchten Sie Ihr Tier begleiten (Abschied vor der eigentlichen Narkose/Begleitung durch die Euthanasie bis zur Feststellung des Todes)?
  • Wo soll Ihr Tier nach seinem Tod verbleiben (Begräbnis im eigenen Garten/Einäscherung mit/ohne Bestattung durch ein Tierkrematorium/Tierkörperbeseitigung)?
  • Möchten Sie ein Andenken mitnehmen (Halsband/Pfotenabdruck/Locke)?
  • Haben Sie Fragen zum Ablauf der Euthanasie?
  • Gibt es noch andere Fragen?

 

„Ein Hund ist wie ein Herz auf vier Beinen.“ 

(Irisches Sprichwort)

 

Wenn Sie nun diesen traurigen Schritt gehen müssen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite, um einen Termin für die Besprechung rund um die Euthanasie zu vereinbaren.

Bis dahin sorgen wir gemeinsam dafür, dass Ihr Liebling die bestmögliche medizinische Fürsorge und Pflege erhält, um ein aktives, glückliches Leben zu führen!