Unter diesem hochaktuellen Titel fand eine öffentliche Vortragsveranstaltung am 10.04.18 im Veranstaltungssaal des Reken-Forums statt. Veranstaltet wurde sie gemeinsam vom Vet-Team-Reken und dem WLV.
Vor über 140 Zuhörern wurde das Thema afrikanische Schweinepest von 4 Rednern aus verschiedenen Seiten beleuchtet. Peter Schmidt vom Vet-Team-Reken führte als Moderator durch die Veranstaltung und wies zu Beginn auf die Dringlichkeit der Auseinandersetzung mit diesem Thema hin.
Dr. Heinrich Wilkes, ebenfalls vom Vet-Team-Reken eröffnete die Vorträge mit einem kurzen Abriss über den Erreger der Afrikanischen Schweinepest , die bisherige Ausbreitung und die Situation in den betroffenen Ländern. Hierbei zeigte er auf, dass die Ausbreitung zwar langsam, aber unaufhaltsam, voranschreitet. Eine Impfung ist nicht in Sicht, womit nur die Möglichkeit der Abschottung der Betriebe verbleibt. Die afrikanische Schweinepest ist nur über Kontakt zu übertragen, so dass bei einer optimalen Biosecurity auf den Betrieben eine Ansteckungsgefahr ausgeschlossen werden kann. Eine Infektion der Wildschweinepopulation lässt sich dagegen nicht verhindern.
Dr. Albert Gröneveld, Leiter des Veterinäramtes in Borken, stellte in seinem Vortrag sehr plastisch die Auswirkungen der neuen Schweinepestverordnung für die betroffenen Regionen dar, aufgeteilt nach Wild- und Hausschweinen. Er sieht eine Verschleppung über den Menschen (Speiseabfälle von Mitarbeitern aus betroffenen Ländern) als größte Gefahr für die Übertragung. Die bei einer Infektion zu treffenden Maßregelungen sind in dem angehängten Vortrag dargestellt.
Dr. Bernhard Schlindwein, stellvertretender Geschäftsführer des WLV, erörterte in seinem Vortrag die möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen eines ASP-Einbruches für die hiesige Landwirtschaft. Die wirtschaftlichen Schäden würden sich sehr schnell im Milliarden Bereich bewegen und die Landwirtschaft empfindlich treffen. Auch er appellierte an die Landwirte, ihre Betriebe maximale zu schützen, Versicherungen abzuschließen und finanziell vorzubeugen.
Wildmeister Peter Markett, vom Projekt „beratender Berufsjäger NRW“, zeigte in seiner Präsentation sehr plastisch auf, wo das Problem der ASP-Verbreitung in der Wildschweinepopulation liegt, und welche Möglichkeiten der Reduzierung des Wildschweinevorkommens aus der Sicht der Jägerschaft bestehen.
Im Anschluß fand unter der Moderation von Peter Schmidt eine sehr lebhafte Diskussion mit einer großen Anzahl von Fragen zwischen der Zuhörerschaft und den Referenten statt. Hier zeigten sich ganz deutlich die berechtigten Ängste auf Seiten der schweinehaltenden Betriebe.
Ganz wichtig ist es allen Tierärzten aus dem Vet-Team, dass sich die Landwirte der bewußten Gefahr durch eine Optimierung der Biosecurity auf ihren Betrieben entgegenstellen. Nur so können sie sicherstellen, daß ihr Betrieb nicht positiv wird, und sie im Falle einer amtlich angeordneten Sperre die maximale Erstattung aus der Tierseuchenkasse erhalten.
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